
HANDBUCH - EUROPÄISCHE AUSGABE 135454 Rev. A 01.07.08 103
Sicherheitskontroller SC22-3 Anhang 2
A2.5 ZWEIHANDSTEUERUNG
Der Sicherheitskontroller SC22-3 kann als Steuerungs-
gerät für die meisten angetriebenen Maschinen verwen-
det werden, bei denen der Maschinenzyklus von einem
Bediener gesteuert wird.
Durch Verwendung einer Zweihandsteuerung wird der Bediener
während der Gefahr sozusagen in "Sicherheitshaft" genommen,
wodurch diese für den Bediener weitgehend reduziert oder sogar
ausgeschaltet wird. Die Bedienelemente der Zweihandsteuerung
müssen so angeordnet sein, dass die gefährliche Bewegung a/jointfilesconvert/1613354/bge-
schlossen ist oder gestoppt wird, bevor der Bediener einen oder
beide Taster loslassen und den Gefahrenbereich erreichen kann
(siehe anhang A2.5.1, Mindestsicherheitsabstand).
Die Sicherheitseingänge des Sicherheitskontrollers SC22-3, die zur
Überwachung der Auslösung der Zweihandschalter für die Zwei-
handsteuerung verwendet werden, erfüllen die Funktionalitätsanfor-
derungen von Sicherheitskategorie III entsprechend IEC60204-1
und ISO 13851 für Zweihandsteuerungen, die Folgendes umfassen:
• Gleichzeitige (simultane) Betätigung durch beide Hände in einem
Zeitfenster von 500 ms
• Wenn dieses Zeitlimit überschritten wird, müssen beide Zweihand-
schalter losgelassen werden, bevor ein neuer Arbeitsgang gestar-
tet werden kann.
• Ununterbrochene Betätigung während eines Gefahrenzustands
• Beenden des Gefahrenzustands, wenn einer der Zweihandschal-
ter losgelassen wird
• Loslassen und erneute Betätigung beider Zweihandschalter, um
die gefährliche Maschinenbewegung bzw. den Gefahrenzustand
wieder zu initiieren
• Das passende performance level der Sicherheitsfunktion(z.B
Eigensicherheit, Kategorie oder SIL), das durch eineRisikobeurtei-
lung ermittelt wurde
Die erreichte Sicherheitsstufe (z. B. Kategorie nach ISO 13849-1)
hängt teilweise vom gewählten Schaltungstyp ab. Siehe
anhang A2.5.2.
Bei Montage der Zweihandschalter muss Folgendes berücksichtigt
werden:
• Fehlermöglichkeiten, die zu Kurzschluss, gebrochenen Federn,
mechanischem Festfressen usw. führen würden, aufgrund derer
das Loslassen eines Zweihandschalters nicht erfasst würde
• Starke Verunreinigungen oder andere Umwelteinflüsse, die beim
Loslassen lange Ansprechzeiten bewirken, oder falsche EIN-
Zustände der Zweihandschalter, z. B. ein festsitzendes mechani-
sches Gestänge
• Schutz vor versehentlicher oder unbeabsichtigter Betätigung (z. B.
Montageposition, Ringe, Abdeckungen oder Blenden)
• Verminderung der Umgehungsmöglichkeit (z. B. müssen Zwei-
handschalter weit genug auseinander liegen, damit sie nicht mit
einem einzigen Arm betätigt werden können –– normalerweise
mindestens 550 mm in gerader Linie entsprechend ISO 13851)
• Die funktionelle Zuverlässigkeit und Montage externer
Logikelemente
• Ordnungsgemässe elektrische Installation gemäß IEC 60204
Bei Verwendung in Eintakt- oder Einzelhub-Betriebsart muss die
Maschinensteuerung eine Wiederholsperre haben, so dass der
Bediener nach jedem Maschinenzyklus die Zweihandschalter loslas-
sen muss, bevor ein neuer Zyklus eingeleitet werden kann. Neben
der Wiederholsperre der Maschinensteuerung können auch die Ein-
gänge des Sicherheitskontrollers SC22-3 verwendet werden, um
einen Maschinenzyklus anzuhalten und eine Wiederholsperre einzu-
richten (siehe Vorsicht).
ÜBERWACHUNG DES BEDIENORTS
A
UCH BEI RICHTIGER INSTALLATION SCHÜTZT DIE ZWEIHANDSTEUERUNG NUR DIE
H
ÄNDE DES BEDIENERS. ES KANN DARÜBER HINAUS NOTWENDIG SEIN, ZUSÄTZLI-
CHE SCHUTZEINRICHTUNGEN VORZUSEHEN, WIE ZUM BEISPIEL SICHERHEITS-
L
ICHTVORHÄNGE UND/ODER FESTE SCHUTZEINRICHTUNGEN, UM DAS PERSONAL
VOR GEFÄHRLICHEN MASCHINEN ZU SCHÜTZEN. DAS FEHLEN GEEIGNETER
S
CHUTZEINRICHTUNGEN AN GEFÄHRLICHEN MASCHINEN KANN ZU GEFAHRENSI-
TUATIONEN UND IN DER FOLGE ZU SCHWEREN ODER TÖDLICHEN VERLETZUNGEN
FÜHREN.
ZWEIHANDSCHALTER
D
IE UMGEBUNG, IN DER DIE ZWEIHANDSCHALTER INSTALLIERT WERDEN, DARF DIE
A
USLÖSEGERÄTE NICHT NEGATIV BEEINTRÄCHTIGEN. STARKE VERSCHMUTZUNG
ODER ANDERE UMWELTEINFLÜSSE KÖNNEN LANGE ANSPRECHZEITEN ODER FAL-
SCHE AN-ZUSTÄNDE VON MECHANISCHEN ODER ERGONOMISCHEN TASTERN ZUR
F
OLGE HABEN. DIES KANN ZU EINER GEFAHRENQUELLE WERDEN.
INSTALLATION VON ZWEIHANDSCHALTERN DARF KEINE VERSE-
HENTLICHE BETÄTIGUNG ERLAUBEN
E
IN ABSOLUT ZUVERLÄSSIGER SCHUTZ, DIE ZWEIHANDSTEUERUNG ZU UMGEHEN,
IST NICHT MÖGLICH. DER ANLAGENBETREIBER WIRD VON DEN EUROPÄISCHEN
B
ESTIMMUNGEN JEDOCH DAZU VERPFLICHTET, DIE ZWEIHANDSCHALTER SO ANZU-
ORDNEN UND ZU SCHÜTZEN, DASS DIE MÖGLICHKEIT EINER ABSICHTLICHEN
U
MGEHUNG ODER VERSEHENTLICHEN BETÄTIGUNG MINIMIERT WIRD.
DIE MASCHINENSTEUERUNG MUSS EINE WIEDERHOLSPERRE
HABEN
G
EMÄß INTERNATIONALER NORMEN FÜR EINZELHUB- ODER EINTAKT-MASCHINEN
MUSS DIE MASCHINENSTEUERUNG ÜBER EINE GEEIGNETE WIEDERHOLSPERRE
VERFÜGEN.
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