
HANDBUCH - EUROPÄISCHE AUSGABE 135454 Rev. A 01.07.08 93
Sicherheitskontroller SC22-3 Anhang 2
A2 EINGANGSGERÄTE & SICHERHEITSKATEGORIEN
A2.1 INTEGRITÄT DER SICHERHEITSSCHALTUNGEN & SICHERHEITSPRINZIPIEN NACH
ISO 13849-1 (EN954-1)
Sicherheitsschaltungen beinhalten die sicherheitsrelevanten Funk-
tionen einer Maschine, die den Grad der Verletzungsgefahr verrin-
gern. Diese sicherheitsrelevanten Funktionen können die Initiierung
einer Gefahr verhindern oder eine Gefahr stoppen oder beseitigen.
Der Ausfall einer sicherheitsrelevanten Funktion oder ihrer Sicher-
heitsschaltung bewirkt gewöhnlich ein höheres Verletzungsrisiko.
Die Unversehrtheit einer Sicherheitsschaltung hängt von mehreren
Faktoren ab, u. a. Fehlertoleranz, Risikoreduzierung, zuverlässigen
und bewährten Komponenten, bewährten Sicherheitsprinzipien
sowie anderen Konstruktionserwägungen.
Abhängig vom Risikograd der Maschine oder der Anwendung, muss
ein entsprechender Leistungsgrad der Sicherheitsschaltungen (z. B.
deren Integrität) in die Konstruktion aufgenommen werden. Zu den
für den Leistungsgrad von Sicherheitssystemen zuständigen euro-
päischen Normen gehört ISO 13849-1 (EN954-1) - "Sicherheitsrele-
vante Teile einer Überwachungsvorrichtung".
A2.1.1 Sicherheitsstufen von Sicherheitsschaltungen
Sicherheitsschaltungen sind in internationalen und europäischen
Normen je nach ihrer Fähigkeit, im Fall eines Ausfalls ihre Funkti-
onsfähigkeit zu behalten, in Kategorien aufgeteilt. Die am weitesten
anerkannte Norm zu Sicherheitsstufen von Sicherheitsschaltungen
ist ISO 13849-1 (EN954-1), die fünf Stufen vorsieht: die Kategorien
B, 1, 2, 3 und 4, wobei Kategorie 4 die strengste ist.
Das typische Mass einer Sicherheitsschaltung ist als Eigensicher-
heit bekannt. Eigensicherheit umfasst gewöhnlich redundante
Steuer- und selbstüberwachende Schaltungen und wird in etwa mit
den Kategorien 3 und 4 von ISO 13849-1 gleichgesetzt.
Wenn die in ISO 13849-1 beschriebenen Mindestanforderungen für
Europa erfüllt werden sollen, muss zur Bestimmung der korrekten
Kategorie zuerst eine Risikobeurteilung durchgeführt werden um
sicherzustellen, dass die gewünschte Risikoreduzierung erreicht
wird. Bei dieser Risikobeurteilung müssen auch nationale Bestim-
mungen wie die europäischen C-Normen berücksichtigt werden,
damit sichergestellt wird, dass das vorgeschriebene Performance
Level erreicht wird.
Die folgenden Abschnitte (anhang A2.2 bis anhang A2.11) behan-
deln nur Anwendungen der Kategorie 2, Kategorie 3 und
Kategorie 4 entsprechend ISO 13849-1 (2006). Tabelle 23 auf
seite 94 enthält eine Übersicht über die möglichen Sicherheitskate-
gorien, die je nach gewählter Schaltungsart für jede Schaltung
erreicht werden können.
Weitere Informationen finden Sie im verbleibenden Teil von
anhang A2 sowie in den zutreffenden Normen.
A2.1.2 Fehlerausschluss
Ein wichtiges Konzept innerhalb der Kategorieanforderungen von
ISO 13849-1 ist die Fehlereintrittswahrscheinlichkeit, die durch eine
als Fehlerausschluss bezeichnete Technik verringert werden kann.
Diese Technik beruht auf der Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit
bestimmter präzise definierter Ausfälle soweit verringert werden
kann, dass die resultierenden Fehler größtenteils vernachlässigt, d.
h. ausgeschlossen werden können.
Beim Fehlerausschluss handelt es sich um ein Instrument, das der
Konstrukteur während der Entwicklung des sicherheitsrelevanten
Teils der Überwachungsvorrichtung und der Risikobeurteilung ein-
setzen kann. Die Fehlerausschlussmethode ermöglicht dem Kon-
strukteur, die Wahrscheinlichkeit verschiedener Ausfälle auszu-
schliessen und dies durch die Risikobeurteilung zu rechtfertigen, um
die vorgesehenen Anforderungen von Kategorie 2, Kategorie 3 oder
Kategorie 4 zu erfüllen. Siehe ISO 13849-1/-2 für weitere
Informationen.
SICHERHEITSKATEGORIEN
D
IE SICHERHEITSSTUFE VON SICHERHEITSSCHALTUNGEN KANN DURCH GESTAL-
TUNG UND MONTAGE VON SICHERHEITSGERÄTEN UND ANSCHLUSSART DIESER
G
ERÄTE STARK BEEINTRÄCHTIGT WERDEN. UM DIE PASSENDE SICHERHEITSSTUFE
DER SICHERHEITSSCHALTUNGEN BZW. DIE SICHERHEITSKATEGORIE ENTSPRE-
CHEND ISO 13849-1 (EN 954-1) ZU BESTIMMEN, MUSS EINE RISIKOBEURTEILUNG
VORGENOMMEN WERDEN, UM SICHERZUSTELLEN, DASS DIE ERWARTETE RISIKO-
MINDERUNG ERREICHT UND ALLE RELEVANTEN BESTIMMUNGEN ERFÜLLT
WERDEN.
EINGANGSGERÄTE MIT TRANSISTORAUSGÄNGEN
D
ER SICHERHEITSKONTROLLER ERFASST KEINE KURZSCHLÜSSE ZWISCHEN EIN-
GÄNGEN ODER VON EINEM EINGANG AN +24 V, WENN DIE EINGANGSSIGNALE AN
DIESEN ANSCHLÜSSEN VON EINGANGSGERÄTEN MIT TRANSISTORAUSGÄNGEN
KOMMEN.
D
ER ANWENDER TRÄGT DIE VERANTWORTUNG DAFÜR, DASS EIN GERÄT VERWEN-
DET WIRD, DAS DIESE KURZSCHLÜSSE ERFASSEN KANN (Z. B. KANN DER EZ-
SCREEN
®
-LICHTVORHANG VON BANNER EINEN KURZSCHLUSS ZWISCHEN SEINEN
BEIDEN TRANSISTORAUSGÄNGEN ODER VON JEDEM AUSGANG ZU +24 V
ERFASSEN).
EINGANGSKURZSCHLÜSSE DER KATEGORIE 2 ODER KATEGORIE 3
E
IN KURZSCHLUSS ZWISCHEN ZWEI EINGANGSKANÄLEN (KONTAKTEINGÄNGE,
ABER KEINE ANTIVALENTEN KONTAKTE), DIE VON DERSELBEN QUELLE VERSORGT
WERDEN (Z. B. VOM SELBEN ANSCHLUSS VOM KONTROLLER BEI EINER ZWEIKA-
NALIGEN VERBINDUNG MIT 3 ANSCHLÜSSEN ODER VON EINER EXTERNEN 24-V-
V
ERSORGUNG) KANN NICHT ERFASST WERDEN, SOLANGE DIE BEIDEN KONTAKTE
GESCHLOSSEN SIND.
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